Sommertraining der Aikidoabteilung unter freiem Himmel

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Sommertraining der Aikidoabteilung unter freiem Himmel

Die Budohalle stand am Sonntag, dem 15. Juli 2018, nicht zur Verfügung. Doch der Bilderbuchsommer bot uns die Alternative, das Training an diesem Vormittag nach draußen zu verlegen. Der Wetterbericht versprach gute Außenbedingungen und eine Gruppe von fünf Aikidoka traf sich auf der Wiese am Japanischen Garten im Westpark – zufällig passend zum Ursprungsland des Aikidos.

Die mobile Matte der Abteilung wurde unter den schattenspendenden Bäumen ausgelegt und binnen kürzester Zeit stand eine Trainingsfläche von ca. 30 qm zur Verfügung. Während in der Halle die Matten eine gewisse Sicherheit beim Fallen geben, löste die Stärke der Unterlage bei manchem leichte Skepsis und Sorge vor dem ersten direkten Fallkontakt aus. Die erfahrenen Aikidoka sahen dem gelassen entgegen. Nach dem inneren Ankommen durch Atemübungen und vorbereitenden Aufwärmübungen stand die Fallschule auf dem Programm. Und es zeigte sich, dass sowohl die kleinen Vorwärtsrollen als auch der freie Fall auf diesem Trainingsuntergrund gut zu bewältigen waren. Der Kontakt zum Boden war etwas härter und direkter.

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Während wir dann einzelne Techniken mit unseren Partnern übten, wie gewohnt abwechselnd als Nage (jap. „Werfender“) und Uke (jap. „Geworfener“), belebte sich der Westpark zunehmend mit weiteren Sommergenießern. Auf der gegenüberliegenden Seite der Wiese fand das sonntägliche Yogaprogramm der Stadt München statt. Große und kleine Spaziergänger flanierten vorbei, bei manchem weckte unser Training Interesse und so hatten wir rasch Zuschauer. In unserer direkten Nachbarschaft trafen einige Familien konzentrierte und sorgfältige Vorbereitungen für das mittägliche Grillen.

Das konstante Sommerwetter verlockte uns zu einem weiteren Training außerhalb der gewohnten Hallenumgebung. Sechs Aikidoka trafen sich am Samstagvormittag, dem 11. August 2018, am Badeplatz Rossschwemme am Wörthsee. Zügig war die Matte ausgebreitet und wir legten los. Während zu Beginn die Unterlage vollständig im Schatten lag, eroberte sich im Verlauf des Trainings die Sonne in kleinen Schritten zunehmend die Fläche. Wer den Platz an der Sonne erwischte, der geriet noch zusätzlich ins Schwitzen. Im Anschluss stand der See zur Abkühlung zur Verfügung.

Diese Sommertrainings haben allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Gleichzeitig bot das Abweichen von der gewohnten Umgebung einen guten Anlass, die Präsenz zu schulen, sich nicht ablenken zu lassen durch das Drumherum, sondern aufmerksam und wachsam bei den Übungen mit dem jeweiligen Partner zu bleiben.

Von Regine S.

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1. Tendoryu Trainer-Lehrgang mit Robert Hundshammer in München

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1. Tendoryu Trainer-Lehrgang mit Robert Hundshammer in München

Die bestmögliche Technik vermitteln

Beim 1. Tendoryu Trainer-Seminar mit Robert Hundshammer (6. Dan Tendoryu Aikido) beim TSV München-Großhadern kamen gut 30 Teilnehmer aus ganz Bayern zusammen. "Wie vermitteln wir unser Tendoryu Aikido am besten?" Diese Frage stand ganz im Zentrum des Seminars, das auf der Matte anfing und dann auch in den Seminarraum wechselte.

Zur Übungsleiterausbildung grenzte sich das Seminar ganz klar ab. Vielmehr lag der Fokus bei unserem "Tendoryu Aikido". Insbesondere hatten auch Trainer und solche, die es werden wollen, die Möglichkeit, Themen anzureißen, Fragen zu stellen und zu diskutieren. Robert Hundshammer moderierte und leitete das Seminar und schöpfte immer wieder aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung als Trainer.

"Der Uke muss es dem Nage ermöglichen, seine bestmögliche Technik zu zeigen", zitierte Robert Hundshammer Waka Sensei Kenta Shimizu. Dieser Grundsatz gilt nicht nur für das gemeinsame Training, sondern vor allem auch für das Vorführen von Techniken durch den Trainer. Nur das, was die Schüler auch sehen, können sie versuchen, bestmöglich nachzuahmen. Shimizu Sensei hatte bereits auf dem diesjährigen Herzogenhorn-Seminar erwähnt, "dass ein Trainer nicht 100 oder 200, sondern 300 Prozent geben müsse". Größte Bedeutung kommt im Tendoryu Aikido den Grundformen zu, denn aus ihnen lassen sich komplexere Techniken zusammensetzen. Grundtechniken und Basistechniken beginnen beim Stand, beim Abstand führen über die (Gleit-)schritte bis hin zu Grundform-Wurftechniken, Varianten und den den Katame-Waza. Durch das Wiederholen und Periodisieren dieser Grundlagen ergeben sich auch bei Anfängern erste Erfolge.

Apropos Anfänger: So wie sich jeder Trainer vor jedem Trainingsbeginn ein Konzept mit Zielsetzungen macht, so geht er - jedes Mal auf Neue - am Anfang des Trainings auf die sich ständig ändernde Teilnehmerzahl und -zusammensetzung ein.

Generell gilt: SAFETY FIRST! Immer wieder beliebtes Thema ist die Vermittlung einer Technik duch eine ganzheitliche Übung ODER durch eine Stroboskop-Didaktik. Im Tendoryu Aikido steht der ganzheitliche Ansatz im Vordergrund, weil der Aufnahme der Technik (kuzushi) größte Bedeutung zukommt. So lassen sich solche Grundprinzipien wie harmonische Angriffsaufnahme, runde, dynamische Techniken, lebendiger Ki-Fluss sowie ein leerer Geist umsetzen. Wie bereits angeklungen ist, steht im Tendoryu Aikido die Grundform im Sinne des "Tiefe statt Breite" im Fokus. Letztlich soll der Schüler nicht durch ein Feuerwerk an Varianten verwirrt werden, sondern müsse immer wissen, was die Basis, die Grundform - am besten die "Essenz" - einer Technik ist. Robert zitierte O Sensei mit den Worten: "Wer mir eine richtigen Ikkyu zeigt, der bekommt von mir sofort einen hohen Grad!" Zu guter Letzt appellierte Robert an die Trainer, sich selber immer wieder auf den Prüfstand und nicht in der Vordergrund zu stellen. Das was einen selber nicht motiviert - wie "Das machst Du total falsch" - wird sicherlich auch keinen Schüler motivieren.

Bodo-Klaus Eidmann

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Lehrgang mit Jos Vanroy beim TSV München-Großhadern

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Lehrgang mit Jos Vanroy beim TSV München-Großhadern

„Mach mal den Macho“ oder „Schau in den Spiegel“

Nicht nur ein guter, alter Bekannter, sondern fast schon ein Mentor ist Aikidomeister Jos Vanroy (5. Dan Tendoryu Aikido / Belgien), der uns seit Jahren beehrt. Heuer kam er im schönen, frühlingshaften Mai und nicht schon im kalten Januar/Februar zu den Hadernern und rund 40 Teilnehmer bevölkerten die Sigi-Sterr-Budohalle an der Heiglhofstraße in München-Großhadern.

Höher, schneller, weiter … keineswegs! Nicht der sportliche Aspekt stand im Fokus des dreitägigen Frühjahr-Lehrgangs, sondern Grundlagen, Grundlagen und nochmals Grundlagen. Bevor es überhaupt mit dem Aikido losgehen kann, sollte man seinen „Geist beruhigen“. Gezielte Atem-Übungen für Kopf, Herz und Körper sind bei Jos Vanroy seit Jahren fester Bestandteil seines Trainings im belgischen Gent, aber auch auf jedem seiner Lehrgänge. Mit dieser geistigen Grundlage ging es dann zu den eigentlichen Grundlagen des Aikido. Denn stimmen erst einmal die Stellungen „Kamae“ (jap.) - die „natürliche Stellung“ „Shi zen tai“ (jap.) oder die „halbe Stellung“ „Hamni) (jap.) - dann kann es weitergehen. In welche Schritte lässt sich die Partner- und Ausweichübungen „Tenkan ho“ (jap.) aus dem Angriff „Gaiku hamni“ (jap.) zerlegen? Nicht um das Ausweichen gleich am Anfang geht es, sondern um Sinnhaftigkeit und Struktur der Technik. Erst den Angreifer etwas aus dem Gleichgewicht bringen und DANN ausweichen. Aus dem Angriff „Ai hamni“ (jap.) entwickelten wir dann gemeinsam einen „Kokkyu Nage“ (jap.). Und siehe da: Im Verlauf einer solchen Technik spielt eingangs geübtes „Shi zen tai“ eine große Rolle. Doch nicht nur die Füße, sondern der ganze Körper wird im Aikido immer eingesetzt. Also: „Die Machos fahren sich durch das Haar. Die Mädels schauen in den Spiegel“, wie Jos Vanroy es bildhaft auf den Punkt brachte. Und siehe da: Der „Kokkyu Nage“ funktionierte.

Eine ganz andere Grundlage ist die ausweichende Grundbewegung „Sabaki“ (jap.), die auch intensiv geübt wurde. Am letzten Tag dann sogar mit dem Holzschwert „Bokken“ (jap.), was dann die Anforderungen nach oben schraubte. Intensiv, beharrlich und anschaulich bringt Jos Vanroy jeden dazu, sein Aikido zu bessern. Neben den Techniken und Übungen gab es etliche Geschichten und Lehrreiches zu hören, so dass jeder auf seine Kosten kam. Herzlichen Dank, lieber Jos!

Bodo-Klaus Eidmann

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Fleißige Aikidoka mit Graduierungen belohnt

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Fleißige Aikidoka mit Graduierungen belohnt

Ein großer Erfolg! Im Rahmen eines Aikido-Graduierungslehrgangs haben 20 Kampfsportler des TSV München-Großhadern je einen höheren Gürtel verliehen bekommen. Vom 5. Kyu (Gelb-Gürtel) bis zum 1. Kyu (Braun-Gürtel) war alles dabei. Jung und Alt trainierten bei diesem Lehrgang eifrig und harmonisch zusammen, um die drei Trainer, Übungsleiter und zertifizierte Prüfer Günter Karger (4.Dan Aikido), Gudrun Bratu (3.Dan Aikido) sowie Bodo-Klaus Eidmann (3.Dan Aikido) zu überzeugen.

Die Augen strahlten bei allen Teilnehmern, nicht nur wegen der erhaltenen Graduierungen, sondern vor allem, weil das gemeinsame Training besonders Spaß gemacht hatte. „Eigentlich könnte man einen solchen Lehrgang ruhig öfter machen – auch wenn es dann keinen Gürtel gibt“, meinte der eine und andere Teilnehmer ganz am Schluss. Denn hochkonzentriert und intensiv verlief der zweistündige Lehrgang, an dem gut 30 Sportler von der Jugend bis zu den Senioren teilnahmen – der Aikido-Trainingsbereich in der schönen Budohalle an der Heiglhofstraße 25 war also bestens gefüllt.

 

Im TSV München-Großhadern wird seit über 50 Jahren Aikido praktiziert, in dem es keinen Wettkampf gibt. Die Trainierenden werden somit nicht geprüft, sondern graduiert. „In die Graduierung fließen natürlich das erreichte Können, der individuelle Trainingsfleiß und ab einem gewissen Niveau das Engagement ein“, betonen die drei Prüfer gleichermaßen. Mit seinen großen runden Bewegungen eignet sich Aikido für Teilnehmer von Alt bis Jung. Die Gründe, mit Aikido zu beginnen, sind vielfältig: Während beim einen die exotische Kampfkunst im Vordergrund steht, sind es beim anderen gesundheitliche Aspekte wie Ausdauer und Beweglichkeit. Ein Dritter sucht eine Trainingsmöglichkeit mit netten Leuten im Verein in der Nähe.

Bodo-Klaus Eidmann

 

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