Zwischen Tradition und Moderne

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Zwischen Tradition und Moderne

Zwei Großhaderner Aikidoka beim 3. Tendo Aikido World-Treffen auf Izu

Wer unsere beiden Aikidoka Steffen Göpfert und Krzysztof Jaworski nach ihrem ersten Japan-Aufenthalt fragt, bekommt zuerst einmal strahlende Augen und ein Lächeln zu Gesicht. Und dann kommt ein „Ja, schon sehr schön …!“ Worte vermögen Erlebnisse nur unzureichend wiederzugeben, aber dennoch sei ein kleiner Versuch unternommen.

Eigentlich wollen beide nur noch mit dem Shinkansen – dem japanischen Superzug – fahren. „Pünktlich auf die Minute, freundlich und sauber!“ „Da ist Platz ohne Ende.“ „Man sitzt immer in der richtigen Richtung!“ Ach ja und die Entfernung Tokyo : Kyoto von 570 Kilometer in nur gut zweieinhalb Stunden. Beide haben ein Ticket für den 7-tägigen Japan-Aufenthalt gekauft und können so oft fahren wie sie wollen. „Der erste Aufenthalt muss ausgenützt werden.“ Kaum mit der Lufthansa in Tokyo gelandet, geht es mit der Metro in das Herz der Metropole, um gleich in den Shinkansen nach Kyoto umzusteigen. Gerade wer sich für das alte Japan interessiert, ist in Kyoto bestens aufgehoben. Im Gion-Viertel mit seinen alten Bauwerken fühlt sich der Besucher um ein Jahrhundert zurückversetzt. Hier lassen sich nur traditionelle Lokale – mit den lokalen Soba-Spezialitäten - entdecken, sondern dem Besucher kann sogar noch eine echte Geisha über den Weg laufen. Dann wird ein Zwischenstopp in dem Städtchen Nikko eingelegt, schließlich hat Krzysztof seine japanischen Kontakte als langjähriger Mitarbeiter der Japanischen Schule München spielen lassen und so kommen beide bei japanischen Familien unter. „Wir sind sehr herzlich und ganz natürlich aufgenommen worden.“ Und der Service stimmt – wenn etwas schmutzig ist, liegt es am nächsten Morgen wie selbstverständlich frisch vor dem Zimmer. Diese Art der Höflichkeit und Aufmerksamkeit zieht sich durch die japanische Kultur. Ganz wichtig dabei: Schenken und beschenkt werden!

Vor allem das Training im Tendokan von Shimizu Sensei (8. Dan Tendoryu Aikido) in Tokyo ist beiden besonders in Erinnerung geblieben. Höflich, aufmerksam und intensiv trainieren hier 80 Japaner und Nicht-Japaner. Kurz vor fünf Uhr in der Früh stehen beide auf, um rechtzeitig um sechs im Dojo zu sein und sich warmzumachen – denn das Frühtraining startet pünktlich um 6.30 Uhr. Zur Unterkunft wird erst gar nicht mehr zurückgefahren, sondern vielmehr gilt es nach demTraining Tokyo mit seinen verschiedenen Zentren (Shibuja, Ginza,...) , seinen Gärten und Parkanlagen zu entdecken. Beide sind sich einig: „Tokyo ist schon sehr voll (kein Wunder bei rund 30 Millionen Menschen) und auch nicht gerade leise – aber sehr beeindruckend.“ Trotz aller Hektik, wenn man einen vorbeieilenden Business-Mann fragt, bleibt dieser stehen, nimmt sich Zeit und hilft höflich weiter. Ganz besondere Eindrücke hat dann das 3. World Tendoryu-Aikido Meeting im Kannon Onsen auf der Halbinsel Izu zu bieten. Vier große Busse bringen die 180 Teilnehmer aus aller Welt sicher zu diesem ganz besonderen „Landgasthof“ – eigentlich einem japanischen Luxus-Hotel - mit seinen heißen Quellen, einem tollen Essen und natürlich dem Highlight, dem Training in der großen Halle. „Wo hat man schon die Gelegenheit, mit Aikidoka aus Mexiko, aus Russland, aus den USA, aus ganz Europa usw. zu trainieren?“ Selbstverständlich gibt es auch wieder eine sehenswerte Vorführung der besonders hochgraduierten Aikidoka. „Puh, da sind wir dieses Mal noch einmal vorbeigekommen.“ Neben dem Training bleiben weitere Eindrücke wie die Badekultur in dem Onsen und die berühmte Grillparty unter freiem Himmel mitten in den Bergen. „Wir kommen wieder, keine Frage“, darüber sich sich unseren beiden Aikidoka einig. Und wer Näheres erfahren möchte, fragt doch einfach mal bei den beiden Japan-Erprobten Großhadernern nach.

Bodo-Klaus Eidmann

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Aikido-News *** Aikido-News

Neue Aikido-Anfängerkurse im Herbst 2015

Die neuen Aikido-Anfängerkurse für Erwachsene und Kinder/Jugendliche beim TSV Großhadern haben nun wieder begonnen.

Kinder ab 6 Jahren:
Montag 15:30 Uhr - 17:00 Uhr

Kinder ab 8 Jahren:
Mittwoch 16:00 Uhr - 17:30 Uhr

Jugend:
Montag 17:00 Uhr - 18:30 Uhr
Mittwoch 17:30 Uhr - 19:00 Uhr

Erwachsene:
Montag 20:00 Uhr - 21:30 Uhr
Freitag 18:30 Uhr - 20:00 Uhr

Komm vorbei und probier es einfach mal aus!

Neuer Studententarif

München ist nicht gerade günstig! Ein Umstand, den vor allem auch Studenten zu spüren bekommen. Der Aikido-Vorstand hat sich nun erfolgreich dafür eingesetzt, dass ab dem 1. Januar 2016 alle eingeschriebenen Studenten den Aikido-Studententarif bekommen, der sich an dem Kinder-/Jugendtarif orientiert. Ganz wichtig: Damit der Tarif nicht seine Gültigkeit verliert, muss jedes Halbjahr zum Semesteranfang eine neue Bestätigung vorgelegt werden.

Aikido-Weihnachtsfeier

Die Zeit vergeht wie im Flug! Die Aikido-Weihnachtsfeier findet heuer am Samstag, 28. November, statt. Alle sind willkommen – Groß und Klein, Aikidoka und Nicht-Aikidoka (Eltern, Verwandte, Freunde,...! Nach dem gemeinsamen, eineinhalbstündigen Training am Nachmittag folgt die Weihnachtsfeier im Seminarraum. Anmeldelisten liegen in Kürze in jedem Training aus. Um Essensspenden wird gebeten; wer zur Unterhaltung beitragen will, möge sich melden!

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Gelungenes Aikido-Sommerfest

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Gelungenes Aikido-Sommerfest

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Miteinander nicht nur auf der Matte

Spontan hatte die Aikido-Abteilungsleitung Ende Juli zum Aikido-Sommerfest - erst auf der Matte, dann bei unserem Wirt - geladen und etliche Aikidoka folgten dem Aufruf.

Erst wurde fleißig auf der Matte trainiert, dann ging es zu unserem herzlichem Wirt, dem "Toni", der mit reschen Pizzen und kühlen Getränke dafür sorgte, dass sich alle nach dem schweißtreibenden Training stärken konnten.

 

Unter dem kühlenden Schatten der Bäume wurde noch lange gefeiert. 

Bodo-Klaus Eidmann

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Die 2015 Lehrgänge „Herzogenhorn“ im Schwarzwald

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Die 2015 Lehrgänge „Herzogenhorn“ im Schwarzwald

Mit frischem Geist zurück ins Dojo

Mit einem frischen Geist und viele Anregungen sind die Großhaderner Aikidoka heuer von der ersten und zweiten Woche „Herzogenhorn“ im Schwarzwald zurückgekehrt. Shimizu Sensei (8. Dan Tenoryu Aikido) und Kenta Shimizu, Dojo-Sho (Leiter des Tendokan in Tokio),  sorgten zusammen mit der exzellenten Übersetzung von Birgit Lauenstein-Shimizu für eindrucksvolle Lehrgänge für höher graduierte Aikidoka, die wie immer aus ganz Europa angereist waren.
 
„Was ist das Geheimnis des Aikido“, fragte Shimizu Sensei seine Schüler. Nach etlichen Versuchen korrigierte der Meister: „Das Herz (die Absicht) des Angreifers (uke) lesen zu können.“ Wie es im Aikido so schön heißt, lädt „Shite“ (jap. der Führende) „Nage“ (jap. den Angreifer) dazu ein, anzugreifen. Schon anhand der einladendenen und schützenden Hand vor einem, lässt sich „Uke“ zu einem bestimmten Angriff verleiten. Die Kunst im Aikido ist es jedoch, den „Uke“ als Ganze so wahrzunehmen, so dass man spürt, wohin der Angriff gehen wird. So wird „Shite“ seinem Namen gerecht und kann den „Uke“ führen. Von Stoppen, Blockieren oder gar Wuchten ist nicht die Rede. Gernau dies macht das Aikido so schwierig. „In den ersten Jahren macht der Aikidoka die meisten Fortschritte – das täuscht“, betonte Shimizu Sensei. Denn Aikido ist wie Tauchen: Um so tiefer man gelangt, um so größer wird der Druck und um so kleiner werden scheinbar die Fortschritte. Doch wer mit „Sho-Shin“ (jap. Anfängergeist) weiterschreitet, macht letztlichj wichtigeFortschritte, auch wenn ihm dies nicht so erscheine. Vor allem solle man sich einen kindlichen Zugang zum Leben bewahren. In Japan gebe es einen Spruch, der soviel bedeute wie „Es ist eine Kunst, wie ein Kind zu sein!“

Neben solchen philosophischen Aspekten wird traditionell „auf dem Horn“ vor allem viel und fleißig (zwei Mal um 6.30 Uhr in der Früh) trainiert. So wurde vielen im Laufe der Herzogenhorn-Lehrgänge klar, wie wichtig der bewegliche Einsatz der Hüfte im Aikido ist. Als Anfänger kümmert man sich nicht um solche Aspekte, vielmehr ist man froh, bestimmte Bewegungsabläufe nachvollziehen zu können. Großer Wert legten Shimizu Sensei und Kenta Sensei im Laufe des „Keiko“ (jap. Training) auch auf das Verhalten des „Uke“. Wenn dieser sich nicht auf die Bewegungen einlässt, eher versucht zu blockieren, kann „Shite“ ihn letztlich nicht führen. Shimzu Sensei hierzu: „Es gibt Menschen, die leben im Himmel und welche, die leben in der Hölle.“ Müsste jeder Mensch mit ein Meter langen Essstäbchen sich ernähren, würde er sich auf sich alleingestellt sehr schwer tun. Wenn man sich jedoch gegenseitig hilft, profitierten beiden davon!“  

Shimizu Sensei graduierte Großhaderner zum 1. und 3. Dan
„Eine Ehre, mit Freunden zu feiern!“


Herzlichen Glückwunsch! Es ist eine gute Tradition, dass Shimizu Sensei (8. Dan Tendoryu Aikido) am Ende einer Herzogenhorn-Lehrgangswoche entsprechenden Graduierungen ausspricht.

So wurden heuer auch zwei Großhaderner ­- Apere Atama zum 3. Dan Tendoryu Aikido sowie Krzysztof Jaworski zum 1. Dan Tendoryu Aikdio - graduiert. Eine solche Graduierung ist eine besondere Ehre und so feierten die Großhaderner daheim diese Graduierungen entsprechend.

Die beiden "frisch" Graduierten sorgten für Speis und Trank. An dieser Stelle: "Herzlichen Dank!" Und um es mit den Worten von Apere Atama auf den Punkt zu bringen: „Es ist eine Ehre, mit Freunden zu feiern!“    

Bodo-Klaus Eidmann

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Herzliche Grüße aus München nach Tokyo

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Herzliche Grüße aus München nach Tokyo

Nicht alle, aber einige Aikidoka der Aikido Abteilung des TSV Großhadern sind auch beim 3. Tendo World Meeting mit dabei.

Wir schicken einen herzlichen Gruß zum Tendoryu Honbu Dojo in Tokyo und wünschen allen Teilnehmern einen wunderschönen Lehrgang.
Zudem möchten wir uns alle ganz besonders herzlich bei der Familie Shimizu bedanken für die jahrelange Betreuung, den Rat und die Treue zu unserem Verein.

Ganz viel Freude beim Lehrgang
im schönen Izu.

 

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"Versuch macht schlau ..."

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"Versuch macht schlau ..."

Trocken, direkt und charmant - so zog der Hamburger Aikidomeister Eckhardt Hemkemeier (5. Dan Tendoryu Aikido) den jüngsten Wochenendlehrgang beim TSV Großhadern auf. "Versuch macht schlau"  -  ein Spruch aus dem Norden der Bundesrepublik, den so zwar kaum ein Teilnehmer kannte, der aber schnell nachvollzogen werden konnte.

"Bekanntes neu erlernen" - genau darum geht es. Oder auf Japanisch: Mit "Sho shin" (jap. Anfängergeist) loslegen! Und so fing "Ecki" bei den Grundlagen des Aikido an. Die Stellung der Füsse, die Haltung der Arme und Hände, die Haltung und Position des Kopfes. Beim "Tai Sabaki" startete er - steht der Kopf nicht in einer senkrechten Achse über dem Rumpf und der Hüfte, kommt der Körper bei dieser ausweichenden Bewegung schnell aus dem Gleichgewicht. Doch genau dieses soll beim Aikido unbedingt gewahrt werden - zumindest seitens des Nage (jap. "Werfenden"). Auch wenn das Körpergewicht zu sehr auf dem Hinterfuß liegt, fällt das Ausweichen nicht mehr "locker und leicht". Genau um diese Locker- und Leichtigkeit geht es, wenn man versucht, Aikido zu machen. Nage und Uke (jap. "Geworfener") fügen sich wie zwei Teile eines Kreises zu etwas Ganzem zuammen. Nage heißt im Japanischen auch Shite ( jap. der Führende bzw. Aufnehmende). Die Aktion bzw.der Angriff muss vom Uke ausgehen. Diesem kommt laut "Ecki" eine ganz entscheidende Rolle zu. Denn: Ein guter Uke greift an, lässt sich führen UND versucht, die Bewegungen des Nage im gewissen Sinne vorauszuahnen, ABER auf keinen Fall vorauszueilen.

Eckhardt Hemkemeier mit unserem Trainer Günter Kargercopy: Bodo Eidmann

Eckhardt Hemkemeier mit unserem Trainer Günter Karger
copy: Bodo Eidmann

"Schwierig, schwierig" - dachten sich alle Lehrgangsteilnehmer. Doch damit nicht genug - auf zwei grundlegende Techniken kam "Ecki" in der Folge im Besonderen zu sprechen: "Shiho Nage" (jap. "Vier-Ecken-Wurfe") ist die Basis des Aikido. Die Handfläche des Uke nach oben gedreht und dann horizontal nach außen geschwertet - so einfach ist der Eingang. Steht der Uke erst einmal ungünstig - also aus seinem Zentrum gerückt - dann lässt er sich ganz leicht in eben besagte "vier Ecken" bzw. "vier Richtungen" werfen. Neben dem horizontalen Eingang zum "Shiho Nage" gibt es den vertikalen Eingang des "Ikkyo" - hier schwertet die Tegantana (jap. "Schwerthand") nach oben, bis eben der Uke ebenfalls wieder aus seinem Gleichgewicht kommt. Aus diesen horizontalen und vertikalen Bewegungen lassen sich nun viele (wenn nicht sogar alle) Techniken des Aikido zusammensetzen. Was sich etwas wie "Bauen mit Lego" anhört, ist es jedoch keineswegs. Denn: Kein Nage ist immer gleich und auch kein Uke, jeder Angriff ist unterschiedlich, der rechte Abstand muss stimmen ... usw. Genau in diesem "Usw." bzw. dem "Leben an sich" liegen die zahlreichen Herausforderungen des Aikido begründet. Um diese "irgendwann" zu meistern, bedarf es einer guter Grundlage. Und genau bei diesem Fundament hat "Ecki" angesetzt - einen ganz herzlichen Dank für seinen inspirierenden Besuch bei den Aikidoka des TSV Großhadern!

Bodo-Klaus Eidmann

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