Gelassenheit, Freude, Leichtigkeit …

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Gelassenheit, Freude, Leichtigkeit …

Aikido in Kopenhagen

Am 04 – 06 März 2016 fand in Herlev, Dänemark, der Tendoryu Aikido Lehrgang mit Shimizu Sensei und Waka Sensei Kenta Shimizu statt. Trotz der großen Entfernung von ein-einhalb Flugstunden sind fünf Teilnehmer von unserer Aikidoabteilung zum Lehrgang gefahren. Wie die im Anschluss folgenden Reise- und Lehrgangeindrücke bezeugen, war diese Reise für uns alle eine sehr positive Erfahrung, die uns noch für lange Zeit begleiten wird.

Es war eine gute Zeit mit Euch und es hat mir gut getan. Einfach zu erleben, dass es gar nicht kompliziert ist, wenn jeder ein Stück Gelassenheit mitbringt. Dann kann die Zeit echt schön sein. Und ich denke, wir haben viel erlebt (Lehrgang, Kopenhagen und deren Menschen…) und viel gemeinsam gelacht. Und ich freue mich schon auf die nächste Reise.

Kim Jung Ae Fritsch

Es war wirklich beeindruckend, wie die Aikidokas aus Dänemark ihr Ukemi beherrschten, locker, beweglich, sehr aufmerksam, sofort wieder bereit für den nächsten Angriff. Die Jugend aus Herlev/Kopenhagen war stark vertreten und sie trat angenehm selbstbewusst auf. Es machte mir großen Spaß mit den Jugendlichen zu trainieren, weil sie keine Scheu zeigten und man ihnen die Freude am Aikido einfach anmerkte.

Shimizu Sensei und Wakasensei Kenta Shimizu machten einen zufriedenen Eindruck, da ihre mühevolle Arbeit uns Europäern Aikido nahezubringen scheinbar doch wieder ein paar Früchte trug. Es lohnt sich also dranzubleiben und zu üben, üben, üben...

Auch wenn man manchmal denkt, man tritt an der Stelle, irgendwann geht man doch den nächsten Schritt nach vorne.

Ein Thema, das dem Sensei wieder sehr am Herzen lag:

  • sich selbst überwinden, Krisen überwinden

  • in erster Linie an sich selbst arbeiten

  • im Geist offen bleiben, wie ein unbeschriebenes Blatt Papier, nur so ist das Aufnehmen von Neuem überhaupt möglich

Es war ein rundum gelungener Aufenthalt in einer interessanten Stadt. Schön mit so netten Leuten unterwegs zu sein! Ich hab schon lange nicht mehr soviel gelacht!

Vielen Dank an Wolfgang, Angela, Kim und Igor für die wunderbare, gemeinsame Zeit!

Gudrun Bratu

Meine Eindrücke von unserem Besuch in Kopenhagen

Kopenhagen: Auch, wenn es wegen der frühen Zeit noch etwas kühl war, eine interessante und wunderschöne Stadt in der sehr nette und hilfsbereite Menschen leben.

Meine Reisegesellschaft: Einfach nur spitze!

Das Seminar: Wir fühlten uns sehr willkommen, der Ablauf war perfekt organisiert. Es ist so schön, unter der Anleitung der Familie Shimizu die fließenden natürlichen Bewegungen unseres Aikidos zu üben. - Und wieder einmal bin ich froh, ein Teil dieser großen Tendoryu - Familie zu sein.

Angela Brodschelm

Unsere Reisende nach Kopenhagen

Unsere Reisende nach Kopenhagen

Die Zeit in Kopenhagen und der Lehrgang mit der Familie Shimizu haben mich mit sehr viel Freude und Energie gefüllt. Das Zusammensein mit den Grosshaderner Aikidokas in der wunderschönen im Jugendstil erbauten Wohnung der Asmussens Allee 3 war unkompliziert und sehr humorvoll. Im Dojo von Herlev herrschte für die ganzen drei Tage des Seminars ein positiver und inspirierender Geist, der alle in einer guten Laune versetzte. Im Training selbst waren die Dänen sehr motiviert, dennoch war ihr Ukemi leicht und ihr Aikido rund und kraftlos.

Shimizu Sensei und Wakasensei Kenta Shimizu haben die Lehrgangszeit mit sehr vielen Techniken gefüllt und uns auf viele neue aber essentielle Details aufmerksam gemacht. In den Erklärungen und philosophischen Schilderungen stand jedoch nie so sehr die Technik im Vordergrund sondern eher die geistige Haltung des Menschen und deren Training mittels der Aikidotechniken.

Igor Pugliesi

Eine rundherum gelungene Reise, zusammen in einer sehr netten, im hohen Maße amüsanten Reisegesellschaft, in Kopenhagen unter freundlichen Dänen und Willkommen im Herlev-Dojo. Da wird auch das konzentrierte Aikido-Training zu einer Mischung aus Gelassenheit, Leichtigkeit und Freude.

Wolfgang Henry

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Großhaderner Aikidoka zu Besuch im Ruhrpott

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Großhaderner Aikidoka zu Besuch im Ruhrpott

„Aikido kennt keinen Wettbewerb“

Lehrgänge bilden weiter – auch wenn man manchmal einen weiten Weg in Kauf nehmen muss. Anfang März war Shimizu Sensei (8. Dan Tendoryu Aikido / Tokyo) unter anderem im Norden Deutschlands und in Dänemark unterwegs, so dass sich Großhaderner Aikidoka nach Halev bei Kopenhagen, nach Berlin und zuletzt sogar in den tiefsten Ruhrpott – nach Moers – aufmachten. Auch wenn Shimizu Sensei mittlerweile ein hohes Alter erreicht hat, so ist er auf der Matte so präsent wie eh und je.

„Aikido kennt keinen Wettbewerb“, erinnerte der Großmeister in der großen Dreifachturnhalle des Gesamtschule Moers gleich zu Anfang die 135 Teilnehmer, die aus ganz Europa angereist waren. Darunter fanden sich auch vier Aikidoka aus Großhadern. Shimizu Sensei erwähnte nachdrücklich die Grundlagen des Aikido. Wer Aikido lernen wolle, müsse mit sich selber in Wettbewerb treten und sich selber besiegen können. Nur wer beständig an sich und seinen Techniken feile, werde Verbesserungen erzielen. „Viele der Teilnehmer sind von weither angereist“, erkannte Shimizu Sensei schnell und passt die Techniken an die große Teilnehmerschaft an. Große Kokyu-Techniken bestimmten so den ersten Tag und machten die Aikidoka wach für das, was dann folgen sollte. Große, runde und dynamische Bewegungen – das was ebenTendoyru Aikido ausmacht – folgten. Dabei ließ Shimizu Sensei auch die hohe Vielseitigkeit des Aikido einfließen. Denn schließlich mache es keinen Unterschied, wie ein Angreifer angreife. Mit dem richtigen Abstand (jap. Maai), dem richtigen Timing und ein und derselben Technik lassen sichvielfältige Angriffe aufnehmen und umlenken. Sein Sohn Kenta Shimizu, Dojo-Sho (Vorstehe des Tendokan in Tokyo), ging in seinen Trainingseinheiten auf wesentliche Grundlagen wie das Fallen, die Haltung und zum Beispiel die Hand ein. „Nicht mit der Hand greifen“, ermahnte er die Teilnehmer. Wer die Hand offen halte, halte sich viele Optionen offen. Ganz offensichtlich war das bei „Ikkyo Omote“, bei dem Nage nicht mit der „Tegatana“ (jap. Schwerthand) gegen den angreifenden Arm drückte, sondern diesen vielmehr nach oben wegleitete bzw. schwerte. Doch Worte sind nur Worte – letztlich muss jeder Aikidoka selber seine Erfahrungen machen.

Die angereisten Aikidoka aus München

Die angereisten Aikidoka aus München

Eine besondere Erfahrung über den Mattenrand hinweg, war die herzliche Aufnahme der Großhaderner Aikidoka. Der hiesige Aikoido-Vorstand Dirk Moulton war gleich zur Stelle und bewährte eine tolle private Überhachtungsmöglichkeit – inklusive Frühstück. Aikido dient auch der Verständigung und dem Frieden – das wurde hier besonders deutlich. Fremde Menschen treffen aufeinander, verstehen und helfen sich. In der freien Zeit galt es den Rand des Ruhrpotts zu entdecken – das schöne ländliche Rheinberg, Xanten mit seinem römischen Ursprung und sogar einem dortigen „Meer“. Feinste Ruhrpott-Küche gab es dann im Geheimtipp „Baerlag“ auf dem Lande und dann noch bei der Aikido-Party in Moers am Abend! Einen ganz herzlichen Dank an die fleißigen Aikidoka im Ruhrpott, die diese Veranstaltung erst möglich gemacht haben. Last but not least galt es 600 Quadratmeter Mattenfläche zu bewegen. Die Münchner hatten nach der letzten Trainingseinheit am Sonntag gute 650 Kilometer nach Haus zu bewältigen und „landeten“ allsamt sicher.

Bodo-Klaus Eidmann

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„Führen, nicht blocken“

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„Führen, nicht blocken“

Ein guter alter Bekannter – Jos Vanroy (5. Dan Tendoryu Aikido) hat Anfang Februar wieder den TSV Großhadern / München besucht. Er kam eigens aus dem 700 Kilometer entfernten Genk/Belgien angereist, um Grundlagen des Aikido mit rund 35 Seminarteilnehmern zu üben. Nicht nur Großhaderner Aikidoka waren gekommen, es reisten Gäste aus ganz Bayern und sogar aus Hessen an.

Was macht einen guten Lehrer aus? Er schaut sich seine Schüler an und baut darauf auf. „Mit einem großen Konzept zu kommen, dass nicht zu den Schülern passt“, so Jos Vanroy, „das macht keinen Sinn“. Und so entwickelte der 61-jährige Aikido-Lehrer aus Genk wieder ausgehend von seinen grundlegenden Atem- und Dehnübungen wunderschönes Tendoryu Aikido. Erst gilt es Kopf, Herz und Körper in einen Einklang zu bringen. Dazu nutzt Jos Vanroy Atem- und Bewegungsübungen, die große Ähnlichkeiten mit dem Qi Gong haben. Auch auf die Beweglichkeit der Hüfte legt er Wert; so dienen Dehnübungen dazu, diese wieder zu lockern.

Soweit so gut das „Intro“ - doch beim Ukemi (Fallübungen) sind die Teilnehmer bereits im Aikido angekommen. Wer aus „Hanmi Handachi“ versucht zu fallen, der drückt sich mit dem knienden, hinteren Bein etwas hoch, so dass die Hüfte nach vorne und der Körper sich ebenfalls in Richtung Boden dreht und nun ganz geschmeidig fallen kann. Mit diesem kleinen, aber effektvollen Trick fallen plötzlich auch diejenigen „rund“, die ansonsten manchmal noch etwas „eckig“ rollen. Von den Ukemi-Übungen ging es geradewegs zur Ausweichbewegung „Sabaki“, die sich vor allem gegen Yokomen Uchi (schräger Schlag) anbietet. Aikido hat seinen Wurzeln im Aiki-Jutsu und dieses wiederum seine Ursprünge in den Schwertbewegungen. Kein Wunde, dass Jos Vanroy mit dem „Bokken“ (Holzschwert) das Aufziehen und Schneiden übte – ganz im Sinne des Aiki-Ken. Für viele waren die historischen Anmerkungen hochinteressant: Wieso man sich mit dem Schwert gegenüber dem „Shomen“ verbeugt, wie man das Schwert hinlegt, wo die Schneide zu liegen hat und was das bedeutet? Auch das Sitzen im „Seiza“ (Kniesitz) wurde erläutert.

Ausgehend vom Aiki-Ken ging es zum Aikido – zum scheinbar vertrauten Ikkyo, der plötzlich ganz mühelos zu bewerkstelligen war, da die Armen wie beim Aufziehen eines Schwertes bewegt werden. Die Ellbogen des Nage bzw. Shite bleiben unten,der Ellbogen des Uke gehen nach oben! Uke heißt im Japanischen auch Blocken, das Shite mit „Nagashi“ (führen) zu vermeiden sicht. "Führen, nicht blocken." So ist die Grundlage für einen fließenden Ikkyo gelegt, aus dem weitere Techniken wie Nikkyo oder Kote Gaeshi entwickelt werden können. Analog zum „Bokken“ ging Jos Vanroy auch auf das „Tanto“ (Holzmesser) ein, das er nicht für eine eigentliche Technik nutzte, sondern „nur“ als“Hilfsmittel“, um für einen Atemi-Nage den richtigen Abstand zu wählen. So wie der „Nage“ nicht im eigentlichen Sinne das „Tanto“ nutzte, so bezog sich Jos Vanroy das Prinizip des „Seya no uchi“, das „Steckenlassen des Schwertes in der Scheide“ Ein Samurai, der einen Angriff mehrerer mit „nicht gezogenem Schwert“ abwehrt, der müsse über besondere Fähigkeiten verfügen.

Bodo-Klaus Eidmann

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Nikolausfeier bei den Aikidoka

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Nikolausfeier bei den Aikidoka

Es hat schon beinahe Tradition, am Samstag, 28.11., sind wir mit einem Training, erst in getrennten Gruppen, dann Erwachsene und Kinder gemeinsam,in die Adventszeit gestartet. Für unsere Jüngsten ein tolles Gefühl, die Techniken mal an „Großen" auszuprobieren, für unsere Erwachsenen eine spannende Erfahrung, wie gut auch die Kinder schon die Bewegungen umsetzen.
Bevor wir uns in den Seminarraum zurückgezogen haben, um den Abend in fröhlicher Runde ausklingen zu lassen, kam der Nikolaus, um unsere Kinder und Jugendlichen zu beschenken. - Vielen Dank, lieber Nikolaus!
Danke auch an alle, die das Buffet mit ihren mitgebrachten Schmankerln bereichert haben.

Wir wünschen allen Mitgliedern und ihren Familien noch eine schöne „RestAdventszeit“ und freuen uns weiter auf’s gemeinsame Training.

Eure

Angela samt Trainer

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"shi-te" - Die dienende Hand

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"shi-te" - Die dienende Hand

Einen eindrucksvollen Lehrgang hat Lars Vollpracht (4. Dan Tendoryu Aikido) in der Budohalle des TSV Großhadern in München gegeben. Rund 40 Teilnehmer verbrachten zwei Tage vollgepackt mit technischen und vor allem auch geistigen Aspekten des Aikido. Wer sich nach dem Wochenende unter den Aikidoka umhörte, erfuhr übereinstimmend "Sehr interessant!", "Das war beeindruckend!" und "Ich bin begeistert!"

Mit dem Erlennen des Aikido ist es wie miteinem gemeinschaftlichen Besteigen eines scheinbar nicht enden wollenden Berges. Schritt für Schritt, einander unterstützend und doch eigenständig seinen Weg gehend - ganz im Sinne des japanischen "dou". Und so lud Lars Vollpracht die Teilnehmer des Aikido-Lehrgangs auf eine intensive Reise anbei der Grundlagen ("kihon") des Aikido ein.

Wer Aikido erlernen will, muss bei sich selber anfangen und sich im gewissen Sinne selber besiegen können. Um Körper und Geist auf das Training vorzubereiten, bedarf es einer gewissen Lockerheit. Diverse Aufwärm- und Dehnübungen - vor allem die Hüfte des Aikidoka einbeziehend - zielten genau darauf ab und fügten sich nahtlos in anschließende Aikido-Übungen ein. Immer wieder streute Lars Vollpracht scheinbar kleine, aber entscheidende Details ein - wie setze ich meinem Fuß beim Aufstehen auf - die einen im Aikido unmittelbar eigene Hindernisse wegnehmen lassen, einen weiterbringen.
Ganz entscheidend für das Aikido ist die Einstellung des Übenden - will man nur der Werfende "nage" oder eher der Führende "shi-te" sein. Da sich Lars Vollpracht auch mit der japanischen Sprachen und den Schriftzeichen auseinandersetzt, präsentierte er für "shi-te" die direkte Übersetzung: Die be-/dienende Hand. Der Fokus jemanden werfen zu wollen ist hinderlich - statt dessen dem Partner "ai-te" dienend zur Seite zu sein. Dieser wird so in seinem Angriff geführt und begleitet, dass aus sich heraus die Abkehr vom aggressiven Tun erwächst. In diesem Kontext wird nochmals deutlicher, wie wichtig eine gewisse Flexibilität und Lockerheit von "shi-te" zur Harmonisierung, des "aiki", ist - aussen sanft, innen stark.

Noch voll mit Eindrücken vom 3. Tendo World Seminar aus Japan präsentierte Lars Vollpracht Tendoryu Aikido - lebendig, sanft und doch überwältigend - mit fließenden, nahtlos ineinander übergehen Bewegungen. Alle Teilnehmer waren sich am Schluss einig, dass dieser Lehrgang eine besondere Erfahrung war, die alle gerne wiederholen möchten - in dem von Lars Vollpracht zu Anfang eingeladenen Sinne: Nicht Happening, nicht Event, sondern berührend
und bewegend.

Aikido lebt von der klaren Beziehung Lehrer-Schüler und dem besonnenen Schüler-Schüler-Verhältnis - aus einem Lehrbuch oder aus einem Film lässt sich Aikido nicht erlernen. So sprach Lars Vollpracht allen Teilnehmern seinen herzlichen Dank für ihr intensives Trainieren undgrossartigen Beitrag zum Lehrgang aus.

Bodo-Klaus Eidmann

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Zwischen Tradition und Moderne

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Zwischen Tradition und Moderne

Zwei Großhaderner Aikidoka beim 3. Tendo Aikido World-Treffen auf Izu

Wer unsere beiden Aikidoka Steffen Göpfert und Krzysztof Jaworski nach ihrem ersten Japan-Aufenthalt fragt, bekommt zuerst einmal strahlende Augen und ein Lächeln zu Gesicht. Und dann kommt ein „Ja, schon sehr schön …!“ Worte vermögen Erlebnisse nur unzureichend wiederzugeben, aber dennoch sei ein kleiner Versuch unternommen.

Eigentlich wollen beide nur noch mit dem Shinkansen – dem japanischen Superzug – fahren. „Pünktlich auf die Minute, freundlich und sauber!“ „Da ist Platz ohne Ende.“ „Man sitzt immer in der richtigen Richtung!“ Ach ja und die Entfernung Tokyo : Kyoto von 570 Kilometer in nur gut zweieinhalb Stunden. Beide haben ein Ticket für den 7-tägigen Japan-Aufenthalt gekauft und können so oft fahren wie sie wollen. „Der erste Aufenthalt muss ausgenützt werden.“ Kaum mit der Lufthansa in Tokyo gelandet, geht es mit der Metro in das Herz der Metropole, um gleich in den Shinkansen nach Kyoto umzusteigen. Gerade wer sich für das alte Japan interessiert, ist in Kyoto bestens aufgehoben. Im Gion-Viertel mit seinen alten Bauwerken fühlt sich der Besucher um ein Jahrhundert zurückversetzt. Hier lassen sich nur traditionelle Lokale – mit den lokalen Soba-Spezialitäten - entdecken, sondern dem Besucher kann sogar noch eine echte Geisha über den Weg laufen. Dann wird ein Zwischenstopp in dem Städtchen Nikko eingelegt, schließlich hat Krzysztof seine japanischen Kontakte als langjähriger Mitarbeiter der Japanischen Schule München spielen lassen und so kommen beide bei japanischen Familien unter. „Wir sind sehr herzlich und ganz natürlich aufgenommen worden.“ Und der Service stimmt – wenn etwas schmutzig ist, liegt es am nächsten Morgen wie selbstverständlich frisch vor dem Zimmer. Diese Art der Höflichkeit und Aufmerksamkeit zieht sich durch die japanische Kultur. Ganz wichtig dabei: Schenken und beschenkt werden!

Vor allem das Training im Tendokan von Shimizu Sensei (8. Dan Tendoryu Aikido) in Tokyo ist beiden besonders in Erinnerung geblieben. Höflich, aufmerksam und intensiv trainieren hier 80 Japaner und Nicht-Japaner. Kurz vor fünf Uhr in der Früh stehen beide auf, um rechtzeitig um sechs im Dojo zu sein und sich warmzumachen – denn das Frühtraining startet pünktlich um 6.30 Uhr. Zur Unterkunft wird erst gar nicht mehr zurückgefahren, sondern vielmehr gilt es nach demTraining Tokyo mit seinen verschiedenen Zentren (Shibuja, Ginza,...) , seinen Gärten und Parkanlagen zu entdecken. Beide sind sich einig: „Tokyo ist schon sehr voll (kein Wunder bei rund 30 Millionen Menschen) und auch nicht gerade leise – aber sehr beeindruckend.“ Trotz aller Hektik, wenn man einen vorbeieilenden Business-Mann fragt, bleibt dieser stehen, nimmt sich Zeit und hilft höflich weiter. Ganz besondere Eindrücke hat dann das 3. World Tendoryu-Aikido Meeting im Kannon Onsen auf der Halbinsel Izu zu bieten. Vier große Busse bringen die 180 Teilnehmer aus aller Welt sicher zu diesem ganz besonderen „Landgasthof“ – eigentlich einem japanischen Luxus-Hotel - mit seinen heißen Quellen, einem tollen Essen und natürlich dem Highlight, dem Training in der großen Halle. „Wo hat man schon die Gelegenheit, mit Aikidoka aus Mexiko, aus Russland, aus den USA, aus ganz Europa usw. zu trainieren?“ Selbstverständlich gibt es auch wieder eine sehenswerte Vorführung der besonders hochgraduierten Aikidoka. „Puh, da sind wir dieses Mal noch einmal vorbeigekommen.“ Neben dem Training bleiben weitere Eindrücke wie die Badekultur in dem Onsen und die berühmte Grillparty unter freiem Himmel mitten in den Bergen. „Wir kommen wieder, keine Frage“, darüber sich sich unseren beiden Aikidoka einig. Und wer Näheres erfahren möchte, fragt doch einfach mal bei den beiden Japan-Erprobten Großhadernern nach.

Bodo-Klaus Eidmann

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