Nach dem großen 50 Jahre Aikido im TSV München-Großhadern-Lehrgang mit Shimizu Sensei zum Jahresanfang ging es nun „klein“ mit einem Lehrgang mit Jos Vanroy weiter, der uns eigens aus Belgien besuchte. Wir haben uns nun mit Wolfgang Henry, Abteilungsleiter der Abteilung Aikido, über die Bedeutung der Lehrgänge an sich und im Besonderen unterhalten.

Frage: Wolfgang, was nimmst Du für Dein Aikido immer wieder aus Lehrgängen mit?

Wolfgang: Es ist wichtig und macht auch Spaß mit anderen Aikidoka aus anderen Dojos (national und international) zu trainieren. Jeder Mensch ist nun einmal anders und so muss man sich immer wieder neu auf jemanden, den man möglicherweise eben noch nicht kennt, einstellen. Vor allem gibt der jeweilige Lehrer oft ein Thema vor. Er betrachtet Prinzipien bzw. Techniken des Aikido aus einem neuen Blickwinkel. Als Übender muss man sich nicht nur auf neue Leute einstellen, sondern eben auch darauf, seine ständig Technik zu verbessern. Gerade auf Lehrgängen gibt es dazu viele gute Möglichkeiten.

Frage: Wenn solche vielen neuen Impressionen auf einen einstürmen, vergisst man die nicht bald?

Wolfgang: Bei einem guten Lehrgang nehme ich immer einige wichtige Erkenntnisse mit. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, mir solche Eindrücke aufzuschreiben. Das kann natürlich jeder anders handhaben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Eindrücke, auch wenn sie gerade noch sehr aktuell und präsent sind, nach ein paar Wochen schwächer werden. Der Alltag hat einen halt schnell wieder eingeholt. Und deshalb helfen ein paar Aufzeichnungen ganz gut. Aus ganz ähnlichen Gründen machen wir schließlich auch Fotos: Um die Erinnerungen besser festzuhalten.

Frage: Noch eine grundsätzliche Frage – wie lernt man Aikido?

Wolfgang: Aikido lernt man nicht aus Büchern oder Filmen, sondern aus der Praxis, von einem guten Lehrer, ständigen Wiederholungen und Verbesserungen der eigenen Technik. Die Übungen im Rahmen unseres Vereinsangebot bieten einen guten Einstieg, um sich mit den Grundlagen des Aikido vertraut zu machen. Nicht ohne Grund legen wir seit Jahren besonderen Wert auf die Basistechniken des Aikido. Und wer weiterkommen will, „muss über den Tellerrand“ schauen. Und das bedeutet eben auch, Lehrgänge zu besuchen. Selbstverständlich kann man sich auch einmal in einem befreundeten Dojo anmelden und dort mittrainieren..

Frage: Was hast Du aus den letzten Lehrgängen mitgenommen?

Wolfgang: Aikido sieht so einfach aus, aber ist in den Einzelheiten doch hochkomplex. Letztlich kommt es immer wieder auf die Grundlagen an, die das Fundament für unsere weitere Entwicklung legen.

Das Interview führte Bodo-Klaus Eidmann (Mitglied der Aikido-Abteilungsleitung / Bereich Presse & Öffentlichkeitsarbeit)

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