Nach fast 10 Jahren harten Aikido Training ist es endlich so weit und der Wunsch, den wir (Tanja & ich) beschlossen haben, geht in Erfüllung:„Wir fahren zusammen zum Horn“.
Je näher das Horn kam desto unsicherer wurde ich, ob ich das überhaupt durchhalte.
Dann ging es los und es gab kein zurück mehr.
Ich war angenehm überrascht als wir ankamen obwohl ich mir das Herzogenhorn etwas höher
vorgestellt hatte. Doch die saftig grüne Hügellandschaft hatte sofort eine harmonisch entspannende Wirkung auf mich.
Nun ging es hinein in das Bundesleistungszentrum und die Spannung stieg wieder.“ Kenne ich noch ein paar Leute? Wer kommt noch in das Zimmer?“
Ich war angenehm überrascht, daß ich doch das ein oder andere Gesicht schon mal auf anderen Lehrgängen gesehen habe und unser Zimmer hatte eine sehr netteZusammenstellung.
Dann kam das erste Training:
Die geballte Schwarzgurtfront hat mich überwältigt. „Bin ich hier wirklich richtig? Wie werde ich als Greenhorn aufgenommen?“ Ich kam mir etwas fehl am Platz auf der Matte vor.
„Na das soll ja was geben“
Doch dann ging es los und ich habe mich doch recht schnell eingefunden und wurde sehr gut
aufgenommen in die Gemeindschaft und mit genommen in den Fluß des Aikido. Ich war glücklich die Hürde genommen zu haben.
Die Gurtfarbe wurde immer unwichtiger die Bewegungen fließender. Aufstehen kein Problem ich habe mich auf jede Einheit gefreut. Endlich dazu gehören zu dürfen. Auch die trainingsfreie Zeit habe ich genossen und viele nette und angenehme Menschen kennen gelernt.
Dann kam das Dienstagsnachmittags Training:
Auf einmal lief gar nichts mehr: Abstand, Timing, Dynamik große runde Bewegungen nichts ging mehr. Ich stand wieder am Anfang „Was mache ich hier? Das bekomme ich nie hin!“ Ich war völlig machtlos.
Angela kam auf mich zu und hat mich aufgefangen beim freien Fall in die Krise.

Nach einer ausgiebigen Dusche ging es wieder etwas besser, aber auf den ganzen Trubel hatte ich an diesem Abend keine Lust. Ich war nicht alleine mit meinem Frust Tanja ging es nicht besser und wir haben uns nach dem Abendessen auf unser Zimmer zurückgezogen.
Am Mittwoch morgen bin ich mit gemischten Gefühlen auf die Matte gegangen und plötzlich lief alles wieder Rund. Ich fühlte mich wohl und locker auch wenn nicht alles geklappt hat. Die Freude war wieder da und zog sich auch durch den freien Nachmittag mit unserer Siebener Gruppe in Freiburg.
Der Rest der Woche ging viel zu schnell um. Alle Schmerzen und wewehchen waren auf der Matte beim Aikido wieder vergessen.
Der Abschied ist mir nicht leicht gefallen. Die Woche war viel zu schnell um.

Ich bin froh so viele nette Aikidokas auf und neben der Matte kennen gelernt zu haben, und neue Freundschaften geschlossen zu haben. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen auf dem Horn oder anderen Lehrgängen.
Ich fühle mich aufgenommen und hoffe, daß ich die Kraft und Energie die ich in dieser Woche
aufgesaugt habe noch lange bewahren kann.

Das nächste Mal bin ich wieder dabei.
Meike

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